Freitag, 6. April 2007

Kiev - Stadt mit Sicherheiten

Da war ich ja gespannt. Für meine Diplomarbeit durfte ich nach Kiev (oder auch Kiew (dt.)). Die Firma hatte mir eigens einen Arbeitskollegen beiseite gestellt, der als Experte für (ex-) sowjetische Länder eine Art Bodyguard mimen sollte. Die Idee war gar nicht so schlecht - denn in Kiev gibt es viele Sicherheitsleute. Eigentlich sieht man sie überall: oft glatzköpfig, dunkles T-Shirt unter dunklem Anzug und Knopf im Ohr. Und grimmig guckend - natürlich. Wenn sie nicht gerade jemanden beschützen, sitzen sie im ebenfalls dunklen 100.000 Dollar - Auto hinter getönten Fensterscheiben und warten auf ihren Schützling. Ich hatte sogar die Ehre, mit einem Herren - zur Abwechslung im grauen Anzug - im Fahrstuhl zu fahren. Er stieg im 7.Stock zu - zusammen mit 2 Bodyguards. Ein warnender Blick des neben mir stehenden Leibwächters liess mein Schmunzeln über die Situation verstummen. Aber zurück zu den Autos. Nie in meinem bisherigen Leben habe ich soviele teure Autos auf einen Schlag gesehen. Alle Formen von Mercedes und BMW und wie sie nicht alle heissen. Ist ja auch egal. Hauptsache schnell, schwarz und getönt. Was schreibe ich. Getönte Fensterscheiben sind DAS Muss. Selbst der alte Lada von 1987 ist getönt. Eine Kollegin erzählte, dass sich diese Art der Scheibengestaltung so eingebürgert hat - schliesslich möchte keiner im Auto erkannt und womöglich über Schüsse durch die Scheibe exekutiert werden. Da war ich doch froh, dass das von der Firma eigens gesandte hauseigene Taxi ebenfalls getönte Scheiben hatte.

Keine Kommentare:

kostenloser Counter

bloggerei.de - deutsches Blogverzeichnis